Need for Schmied

Objekt(e) des Monats März 2021

Sogenannte Doppelspitzbarren aus Forheim (Lkr. Donau-Ries) in der Dauerausstellung des kelten römer museums.

*isarno – So bezeichneten die Kelten einst die Verarbeitungstechnik jenes wichtigen Metalls, in dessen Namen sich der keltische Begriff bis heute sprachlich bewahrt hat: Eisen.

Bei unseren Objekten des Monats März 2021 handelt es sich um Roheisenobjekte in Form von »Doppelspitzbarren«, die in der Donau bei Forheim im Landkreis Donau-Ries entdeckt wurden. Ganz ähnliche, aber meist nur fragmentarisch erhaltene Exemplare fanden sich auch in Manching.

Ohnehin war Eisen für das hiesige Oppidum ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Zum einen gab es in der Umgebung reiche Rasen- bzw. Sumpferzvorkommen im Feilenmoos und Feilenforst auf dem Gebiet der heutigen Gemeinden Manching, Ernsgaden, Reichertshofen und Geisenfeld. Somit stand die Ressource in großer Menge zur Verfügung und beförderte den Handel, der zusätzlich von der günstigen Lage der Keltenstadt an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt profitierte.

Zum anderen begründete das Eisen in Manching das Schmiedehandwerk und damit einen der wichtigsten Produktionszweige im Oppidum. Ob Spaten oder Schwert, ob Waffe oder Werkzeug – fast 200 verschiedene Gerätetypen aus Eisen lassen sich im archäologischen Fundrepertoire ausmachen. Als eine technische Innovation, deren Erfindung den Kelten im 2. Jahrhundert v. Chr. zugesprochen wird, kann z.B. die Sense gelten. Die Eisenverarbeitung bildete also auch für andere Wirtschaftsbereiche eine tragende Säule.

Markus Strathaus M.A.

Literatur

S. Sievers, Bemerkungen zur Metallverarbeitung: Eisen, in: S. Sievers – M. Leicht – B. Ziegaus, Ergebnisse der Ausgrabungen in Manching-Altenfeld 1996–1999, Die Ausgrabungen in Manching 18 (Wiesbaden 2013) 134–137

M. Schußmann, Die Kelten in Bayern. Archäologie und Geschichte (Regensburg 2022) 279–284

B. Maier, Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs, 2. Auflage (München 2004)